David Tišer wurde am 2. Dezember 1984 in Pilsen, Tschechien, geboren. Er studierte an der Philosophischen Fakultät der Prager Karls-Universität und schloss dort 2015 seine Roma-Studien ab. Tišer ist der erste LGBT-Roma-Aktivist der Tschechischen Republik. Außerdem ist er Pädagoge, Schauspieler und Regisseur. Als Schauspieler hatte er das Bedürfnis, sich der Situation der tschechischen Rom_nja zu widmen und ihr Bild in der Gesellschaft durch Theatervorstellungen positiv zu beeinflussen, vielleicht sogar zu ändern. Und so gründete er im August 2011 die aus Rom_nja bestehende Theatergruppe Ara Art, deren Geschäftsführer er bis heute ist.

Im Oktober 2011 kam es bei Ara Art zur Premiere des von ihm selbst verfassten Stücks »Gul’i Daj«. Hierin schildert der Autor die Lage der modernen Rom_nja aus aus ihrer eigenen Perspektive. Als Aktivist wünscht er sich eine Gesellschaft ohne Diskriminierung, Rassismus, Antiziganismus und Ghettos. In dieser idealen Gesellschaft sollen alle ihre Wünsche und Ziele realisieren können.

David Tišer ist Mitglied des Interministeriellen Ausschusses für Roma-Angelegenheiten der Tschechischen Republik und der Kommission für sexuelle Minderheiten des UN-Menschenrechtsrates. Außerdem engagiert er sich im »Transpose«-Projekt des European Roma Rights Centre (ERRC) – EU Anti-discrimination legislation.

Projekte

»… a zase jsme spali Pindral« (Tschechien, 1.10.2017): Eine Performance zu Texten von Gejzy Demetera, Zory Horváthové, Ilony Ferkové, Emila Ciny und anderen Roma-Autor_innen.

»Čirikloro« (Tschechien, 2016): Ein Roma-Musical-Märchen. »Čirikloro oder was der Vogel sagt« basiert auf Motiven aus den Texten von Milena Hübschmannová.

»Gul’i daj« (Tschechien, 2017): Legende über die mythische Rolle der Mutter bei den Rom_nja. Thematisiert wird auch die heutigen Situation der Rom_nja in Tschechien aus ihrer eigenen Perspektive. Entstanden als Reaktion auf die massiven Anti-Roma-Aufmärsche in den Jahren 2010 bis 2012.