Attila Balogh ist Schriftsteller, Dichter und Journalist. Geboren wurde er 1956 in der nordungarischen Stadt Szikszó als siebtes und jüngstes Kind einer mittellosen Roma-Familie. Als Einjähriger erkrankte er an Kinderlähmung. Seine Schulzeit verbrachte er größtenteils in einer Sonderschule für Körperbehinderte in Nagybarca und lebte dort in einem Wohnheim.

Er erlangte die Hochschulreife und studierte an der Eötvös-Lóránd-Universität Ungarische Literatur und Bibliothekswesen, später noch Griechisch-katholische Theologie. Ab 1975 arbeitete er als Therapeut in Miskolc und später als Bibliothekar in der dortigen Stadtbücherei.

Nach der Wende zur Demokratie war er für die Zeitschrift »Amaro Drom« tätig und gründete 1994 seine eigene Zeitschrift, »Cigányfúró«, deren Chefredakteur er wurde. Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde »Cigányfúró« 1998 eingestellt.

Danach arbeitete Attila Balogh für Radio C, den ersten Roma-Radiosender in Ungarn, und wieder für »Amaro Drom«. Heute publiziert er als freier Autor in verschiedenen Wochen- und Monatszeitschriften.

Kontinuierlich veröffentlicht er literarische Werke und hat dafür diverse Auszeichnungen erhalten, darunter den alternativen Attila-József-Preis, den mehrere ungarische Literaturinstitutionen 2013 aus Protest gegen den nationalen Literaturpreis ausriefen, und den Preis der Stiftung Roma-Bürger_innenrechte.