Dr. Angéla Kóczé ist Assistenzprofessorin für Romani Studies und Akademische Leiterin des Vorbereitungsprogramms für Roma-Absolvent_innen an der Central European University, Budapest (Ungarn). Zuvor war sie Gastprofessorin am Institut für Soziologie und Frauen-, Geschlechter- und Sexualstudien der Wake Forest University, Winston-Salem (USA).

Sie leitete von 2013 bis 2016 ein Forschungsprojekt zur Institutionalisierung der Roma-Politik in Ungarn nach 1989, das vom Hungarian Scientific Research Fund (OTKA) gefördert wurde. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt an der Schnittstelle von sozialem Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und gesellschaftlicher Klasse sowie auf der sozialen und rechtlichen Ungleichbehandlung der Rom_nja in verschiedenen europäischen Ländern.

Zu ihren Veröffentlichungen zählen mehrere Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, Aufsätze in Büchern internationaler Verlage (darunter Palgrave Macmillan, Ashgate Publishing und Central European University Press) sowie verschiedene Strategiepapiere zu sozialer Inklusion, Geschlechtergleichstellung, sozialer Gerechtigkeit und Bürgergesellschaft.

Derzeit (Stand 2018) erstellt sie ein Buch zur politischen Repräsentation und zu den sozialen Kämpfen von Roma-Frauen in Europa. Das Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington, D.C. (USA) ehrte Dr. Kóczé 2013 mit dem »Ion Ratiu Democracy Award« für ihren interdisziplinären Forschungsansatz, welcher Engagement in der Gemeinschaft und Politikgestaltung mit partizipatorischer Forschung zur Lage der Rom_nja verbindet.

Außerhalb des Hochschulbereichs war Dr. Kóczé als führende Politikberaterin der ungarischen Regierung tätig, leitete das Programm Human Rights Education am European Roma Rights Centre (ERRC) in Budapest und war Gründungsdirektorin des Romaversitas-Programms in Budapest, das benachteiligten Schüler_innen Stipendien und Betreuung durch Mentor_innen bietet.

Dr. Angéla Kóczé erwarb ihren B. A. am Teacher Training College of Budapest, ihren M. A. in Soziologie an der Eötvös-Loránd-Universität Budapest und ihren M. A. in Menschenrechtsstudien sowie ihren Doktortitel in Soziologie und Sozialanthropologie an der Central European University in Budapest.