Er lebt in Bukarest, das eine Hochburg der südrumänischen lăutar-Musik ist, zusammen mit seiner Frau Ştefania (Tochter des bekannten Zymbal-Spielers Nicolae Feraru) und seinen beiden in den 1990er Jahren geborenen Kindern.

Dorel entstammt einer Dynastie von lăutari, in der die Instrumentalkunst immer vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde. Sein Vater, der Akkordeonist Tudor Păun (1936–2001), war jahrelang Mitglied eines renommierten staatlichen Ensembles in Rumänien. Als 9-Jähriger begann Sile Dorel, das Akkordeonspiel zu lernen, und trat mit 14 Jahren erstmals bei Hochzeiten auf. Sein Sohn Orlando, Jahrgang 1997, gab als 15-Jähriger seine ersten professionellen Konzerte. Seine Tochter Mădălina studiert an der Universität und tritt gelegentlich zusammen mit ihrem Vater als Sängerin auf.

Sile Dorel ist sehr gefragt für Hochzeits- und Tauffeste, aber auch als Musiker in Bukarester Restaurants. Er ist in Westeuropa und in den USA aufgetreten und hat bei zahlreichen CD-Aufnahmen mitgewirkt. Als erfolgreicher lăutar unterhält Sile Dorel sein Publikum mit traditionellen rumänischen Liedern und Tänzen, mit lăutar-Musik (muzică lăutărească), mit manele (der rumänischen Variante des Balkan-Ethnopop-Genres) und mit internationaler Popmusik.

Sein Lieblingsgenre gehört der instrumentalen lăutar-Tanzmusik an: Es ist die geradtaktige lăutar-Hora [rumänischer Volkstanz], auch »Zigeuner-Hora« genannt (horă lăutărească oder horă ţigănească), beliebt bei Rumän_innen und Rom_nja gleichermaßen und traditionell als Solotanz sowohl von Frauen als auch von Männern dargeboten. Gespielt wird die lăutar-Hora zumeist von einer kleinen Kapelle, genannt taraf (so wie die Sile Dorel Taraf), bestehend aus den typischen Instrumenten der südrumänischen lăutari (Akkordeon, Zymbal, Geige, Kontrabass, Klarinette), zu denen sich in jüngerer Zeit noch der Synthesizer – heute allgegenwärtig bei rumänischen Bands – gesellt hat.

Die Videoaufnahmen von traditionell gehaltenen lăutar-Horas zeigen Sile Dorels Kunst als Komponist und Musiker, insbesondere aber seinen ganz eigenen, von komplexen Verzierungen geprägten lăutar-Stil.

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