Gejza Horváth (*1948) ist ein bedeutender Komponist, Multiinstrumentalist, Sänger, Autor und Mentor für andere Rom_nja in Tschechien. Wie die meisten tschechischen Rom_nja seiner Generation wurde er in der Slowakei geboren und zog aus beruflichen Gründen in den tschechischen Teil der damaligen Tschechoslowakei (heute Tschechische Republik).

Er ließ sich in Brünn nieder, wo er mit einer Lehrerin, die ebenfalls einer Roma-Familie entstammt, eine Familie gründete. Gemeinsam zogen sie zwei Kinder groß: Die Tochter wurde Psychologin, der Sohn Herzchirurg. Horváth und seine Familie haben sich beständig und beispielhaft in der Roma-Community engagiert und dabei ihre Zeit zahlreichen Projekten in der Bildung und anderen Bereichen gewidmet. Horváths Haltung im wahren Leben spiegelt sich auch in seinen Liedtexten wider, die oft von gemeinsamen Interessen der Rom_nja inspiriert wurden.

Während er den Lebensunterhalt durch körperliche Arbeit verdiente, baute Horváth allmählich seine musikalische Karriere auf: In Brünn spielte er mit Roma-Ensembles und wurde schließlich Berufsmusiker, Zeitungsherausgeber, Autor von Kurzgeschichten und Inhaber eines Ladens für Musikinstrumente. Konzertreisen haben ihn in etliche Länder geführt, und seine Musik wird von anderen Roma-Interpret_innen weit verbreitet. Durch seine Texte – sowohl in der Musik als auch in der Literatur – fungiert er als eine Art Stimme für das Gewissen der tschechischen Rom_nja, indem er den Traditionen seine Ehre erweist und zugleich gesellschaftlichen Fortschritt unterstützt.