Leksa Manush (Aleksandr Belugin) wurde am 7. Februar 1942 in Riga (Lettland) geboren, das damals von den Nazis besetzt war. Er hatte russische, lettische, deutsche, polnische und Roma-Wurzeln. Sein Großvater war Jan Marcevič, ein polnischer Rom aus Lettgallen (Südost-Lettland). Von Anfang an fühlte sich Manush der Roma-Kultur besonders verbunden.

In den 1950er Jahren zog seine Familie in den Fernen Osten von Russland, wo sein Stiefvater Leiter des Flugregiments war. Hier absolvierte Leksa Manush die Oberschule und ging dann an die Staatliche Fernost Universität. Später zog die Familie zurück nach Riga, wo Manush sein Studium an der Fakultät für Fremdsprachen der Universität Lettlands fortsetzte. Während seiner Studienjahre verbrachte er viel Zeit mit Rom_nja in Riga, wo er ihre Kultur und verschiedene Romanes-Dialekte studierte. Er absolvierte summa cum laude mit einer Abschlussarbeit über »Features of Latvian Romani« in englischer Sprache.

1970 heiratete Leksa Manush Nadezhda Shnurkova und zog nach Moskau. Dort forschte er mehr als 20 Jahre am Institut für wissenschaftliche Informationen über Sozialwissenschaften der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Manush begann in den 1970er Jahren, seine in der Roma-Sprache verfassten Gedichte zu veröffentlichen. Seine ersten Gedichtbände (in Romanes geschrieben, aber auf Russisch herausgegeben) enthielten hauptsächlich Gedichte für Kinder. Dies ist kaum verwunderlich, da 1971 sein erstes Kind geboren wurde. Obwohl er später Gedichte vor allem für Erwachsene schrieb, blieb sein Interesse an der Bildung der Kinder erhalten. In den 1990er Jahren erstellte er ein Lesebuch für Grundschulkinder in Nordrussischem und lettischem Romanes.

Leksa Manush hat auch eine Reihe verschiedener klassischer Gedichte ins Romanes übersetzt – aus Russland (beispielsweise Alexander Sergejewitsch Puschkin oder Alexander Alexandrowitsch Blok), aus der Ukraine (Taras Schewtschenko, Iwan Franko), aus Ungarn (Sándor Petőfi, Mihály Babits usw.) und aus Lettland (Rainis, Leons Paegle usw.). Im Jahr 1990 erschien in Chandigarh Manushs Übersetzung des indischen Epos »Ramayana« auf Romanes und Englisch.
Neben seinen literarischen Schriften veröffentlichte Manush auch sprachwissenschaftliche und ethnografische Arbeiten über Roma. Seine wissenschaftlichen Artikel, Übersetzungen und seine eigenen Gedichte erschienen regelmäßig in spezifischen Zeitschriften außerhalb der ehemaligen UdSSR.

Leksa Manush starb am 24. Mai 1997 in Moskau.

(Ilona Makhotina)

Bibliografie

Мануш, Лекса. 1973. Хочу лошадку. Москва: Детская литература. [Hoču lošadku] [I want a horse]. Moskva.

Мануш, Лекса. 1976. Звёздочка. Москва: Детская литература. [Zvezdočka] [A little star]. [Moskva].

Мануш, Лекса. 1980. Повозочка. Москва: Малыш. [Povozočka] [A little carriage]. [Moskva].

Manus, Leksza. 1980. Cigány Bölcsődal [Romani Lullaby]. Cigány költők versei gyerekeknek. Budapest: Móra könyvkiadó.

Мануш, Лекса. 1990. Valmiki’s Ramayana: Romani/English translation (abridged). Chandigarh: Roma Publications.

Manuš, Leksa. 1996. Romani čhib ābeca: eksperimentāls mācību līdzeklis [Romani ABC: Experimental teaching aid]. Rīga: Sprīdītis.

Manuš, Leksa; Neiland, Jānis; Rudevič, Kārlis. 1997. Čigānu-latviešu-angļu un latviešu-čiganu vārdnīca. [Romani-Latvian-English and Latvian-Romani Dictionary] Rīga: Zvaigzne ABC.