Fatima Džaferoska wurde 1920 in Prilep, Mazedonien geboren, damals zum Königreich Serbien (beziehungsweise ab 1929 Jugoslawien) gehörig. Sie wuchs in Prilep auf, ab circa 1940 lebte sie in Belgrad. 1966 kam sie nach Österreich und war in Wien im Gastgewerbe tätig. Nach ihrer Pensionierung kehrte sie nach Belgrad zurück. Sie verstarb dort im September 1997.

Fatima Džaferoska war polyglott. Sie sprach beide Romanes-Varianten ihrer Eltern, den Dialekt der Džambazja und jenen der Arlije. Neben mazedonisch lernte sie in Belgrad serbokroatisch; sie sprach auch balkantürkisch, so wie viele muslimische Rom_nja der Balkanländer bis in die jüngste Vergangenheit. In Österreich lernte sie deutsch.

Ihre Geschichten erzählte Fatima Džaferoska zumeist im Dialekt ihrer Mutter, im Arli-Dialekt von Prilep. Dieser südbalkanische Romanes-Dialekt wurde in osmanischer Zeit stark durch das Türkische geprägt. Zugleich hat auch Mazedonisch, zuletzt Serbisch die Sprache beeinflusst, sodass sich für etliche Begriffe statt der alten indischen Bezeichnungen Doubletten aus türkischen und slawischen Entlehnungen gleicher Bedeutung finden, zum Beispiel »Schuld(en)«: indisch doš, ersetzt durch die türkische Entlehnung bordži neben serbisch dugo.