Django Reinhardt (1910–1953) gehört zu den angesehensten Jazzmusiker_innen des 20. Jahrhunderts. Geboren in eine Manouche-Familie in Belgien, verbrachte Reinhardt den Großteil seinerJugend im Großraum Paris und lernte Gitarre, Geige und ein Instrument, das als Gitarrenbanjo bekannt ist, zu spielen.

Obwohl Reinhardt 1928 einen Brand überlebte, der seine linke Hand und seinen Arm dauerhaft verletzte, passte er seine Spieltechnik diesem Rückschlag an und wurde schließlich zum Leiter des Quintette du Hot Club de France ernannt. Mit dem Quintett, anderen Ensembles und als Solist erlangte er ab den 1930er Jahren internationalen Ruhm.

Reinhardt interpretierte zeitgenössische amerikanische und französische Jazzstücke und komponierte seine eigenen Melodien, sogar während der Nazi-Besetzung von Paris Mitte der 1940er Jahre. Nach dem Krieg unternahm er auf Einladung von Duke Ellington eine Tournee durch die Vereinigten Staaten. Bis zu seinem Tod durch einen Schlaganfall im Jahr 1953 spielte er weiterhin in Europa – auf der Bühne und bei Studioaufnahmen. Django Reinhardt gilt als Vorläufer des »Jazz-Manouche«, eines Genres, das sich in den 1970er Jahren entwickelt hat und heute weltweit gespielt wird.