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Widerwelten : Gedichte = Usalinake ljumi : gila

[Gedicht ohne Titel 3]

Mariella Mehr | [Gedicht ohne Titel 3] | Gedicht | lit_00096

Rights held by: Mariella Mehr | Licensed by: Mariella Mehr | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Drava – Publishing House (Klagenfurt/Austria)

Mariella Mehr | [Gedicht ohne Titel 3] | Gedicht | lit_00096 Rights held by: Mariella Mehr | Licensed by: Mariella Mehr | Licensed under: CC-BY-NC-ND 4.0 International | Provided by: Drava – Publishing House (Klagenfurt/Austria)

Credits

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Kontextualisierung

Dieses Gedicht stammt aus dem 2001 erschienenen Band »Widerwelten. Ušalinake ljumi«, in welchem ein Teil der Texte auch in Übersetzung in Romanes enthalten ist. Es hat keinen Titel, und wann es entstanden ist, lässt sich nur vermuten; zum Zeitpunkt seines Erscheinens lebt Mariella Mehr schon einige Jahre in der Toskana und arbeitet an ihrem vorläufig letzten Roman, der 2002 unter dem Titel »Angeklagt« erscheinen wird.

Das literarische Werk von Mariella Mehr ist stark autobiografisch grundiert und verweist immer wieder mit einprägsamen Bildern und Vergleichen auf vergangene und aktuelle Erfahrungen der Autorin. Dennoch darf man aus ihren Gedichten nicht vorschnell Rückschlüsse ziehen auf ihr Wohlbefinden.

In diesem Gedicht spricht ein lyrisches Ich von einer prekären Erfahrung, von einer schmerzhaften Ortlosigkeit und einer Todesnähe, die bedrohlich ist und dennoch beinahe spielerisch zurückgewiesen wird: auf das lyrische Ich »wartet noch immer Leben, und eine Sommerknospe Licht«.

Auffallend ist der Einbezug von Prometheus. In den klassischen griechischen Sagen wird Prometheus dafür bestraft, dass er den Menschen das Feuer gebracht hat, gegen den Willen des Zeus. Dafür wird er an den Kaukasus geschmiedet, und jeden Tag kommt ein Adler und frisst von seiner täglich nachwachsenden Leber.

In Mariella Mehrs Gedicht ersetzt das lyrische Ich die Leber durch ein Herz – und kann sich vorstellen, dieses Herz zu sein. Etwas also, das Tag für Tag bedrängt und verletzt wird. Und dennoch überlebt.

Quelle der Textprobe

Mehr, Mariella. 2001.Widerwelten. Ušalinake ljumi. Übersetzung ins Romanes von Mišo Nikolić. Mit einem Geleitwort von Kurt Marti. Klagenfurt: Drava, S. 46.

Martin Zingg (2017)

Details

übersetzer Titel
[Poem without title 3]
Autor_innen
Bibliographische Ebene
Articles
Typ
Sprache
Objektnummer
lit_00096

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