»Die Kunst Moritz Pankoks zeigt elegant ausgeführte Alternativen zu einem Leben in sozialer Apathie.«
Dr. Angela Dimitrakaki, Kunsthistorikerin

Jobst Moritz Pankok ist ein deutscher Bühnenbildner, Regisseur, Kurator und bildender Künstler.

Sein Interesse gilt sozial engagierten Kunstprojekten, die sehr häufig mit der Kultur der Sinti und Roma in Zusammenhang stehen.

Er ist künstlerischer Leiter und Gründer der Galerie Kai Dikhas (zu Deutsch etwa: Ort des Sehens), der ersten ständigen Galerie für zeitgenössische Kunst der Sinti und Roma. Die Galerie vertritt u.a. das britische Künstlerehepaar Damian und Delaine Le Bas. Seit ihrer Eröffnung hat Pankok über fünfzig Ausstellungen der Galerie kuratiert.

Zudem ist er Mitglied des Leitungskollektivs der Theatervereinigung TAK – Theater Aufbau Kreuzberg, die u. a. in der Reihe »Spring Lessons« verschiedene Kunstprojekte aus der MENA-Region gezeigt hat. Pankok ist Mitbegründer der Gruppe Artvists 4 Change und Mitvorsitzender der Otto-Pankok-Stiftung, die das Otto-Pankok-Museum, das -Archiv und das Anwesen Otto Pankoks unterhält.

1974 wurde Jobst Moritz Pankok in Mülheim an der Ruhr geboren. Er studierte Performance Design (Abschluss: BA) am Liverpool Institute for Performing Arts und Scenography (Abschluss: MA) am Central Saint Martins College of Art and Design in London und Sevilla.

Er wurde mit dem Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaften der Stadt Mülheim an der Ruhr 2004 und (für die Galerie Kai Dikhas) mit dem Premio de la Cultura Gitana 2016 des Instituto de la Cultura Gitana, Madrid, ausgezeichnet. Pankok lebt in Berlin, seiner Heimatstadt Mülheim und in Griechenland.

Seit über zwanzig Jahren widmet sich Pankok verschiedenen Projekten, die mit der Kultur der Minderheit der Sinti und Roma zu tun haben. Zunächst leitete er seine eigene Jugendtheatergruppe Cingaro o Basno in einem Flüchtlingslager in seiner Heimatstadt Mülheim; später kuratierte er das Baro Ziro (Big Time) Festival, ein Festival für Kunst und Kultur der Sinti und Roma in Großbritannien, das zum Gypsy Roma Traveller History Month UK beitrug und Bands wie Fanfare Ciocarlia, Gypsy CZ oder Kal in Großbritannien touren ließ.

Er war Bühnenbildner des renommierten Roma-Theaters Palipe (Mülheim, Köln, Skopje) und arbeitete als Ausstatter und Dramaturg für »Das Verschlingen«, eine Produktion des TAK – Theater im Aufbau Haus über den Holocaust an den Sinti und Roma.

2013 und 2015 trug er zu den Gedenkfeierlichen zum Zweiten August rund um das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas bei.

Pankok führte bei verschiedenen Theaterproduktionen Regie: »Rituale, Zeichen, Veränderungen« von Saadallah Wannous, im März 2014 auf Tournee im Irak (TAK Theater Aufbau Kreuzberg), »Schließfächer«, »Asylfair – Was ist eigentlich aus Akif geworden?« (ein SciFi-Dokumentarstück über Flüchtlinge, Roma wie Nicht-Roma) und »Bunker« (alle im Theater Luft, Oberhausen). Zudem war er deutschlandweit als Bühnenbildner für verschiedene Theaterensembles und -produktionen tätig.

Moritz Pankok ist Großneffe des deutschen Künstlers Otto Pankok (1893–1966). Er ist Vorsitzender der Otto-Pankok-Stiftung, die das Otto-Pankok-Museum in einem alten Barock-Landhaus in Hünxe-Drevenack unterhält. Er hat zahlreiche Ausstellungen der Werke Otto Pankoks kuratiert, u. a. in Prag, London, Budapest und verschiedenen deutschen Städten.

Er ist Herausgeber der Katalogreihe »Ort des Sehens. Kai Dikhas. Place to See« über zeitgenössische Kunst der Sinti und Roma, sowie die Künstler der Galerie Kai Dikhas. Zudem ist er Mitherausgeber des Buches »O kalo phani. Das schwarze Wasser. Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas«.