Helios Gómez, 1905 in Sevilla (Südspanien) geboren, ist der erste Roma-Dichter spanischer Sprache. Bekannt ist der kommunistische Aktivist im Kampf gegen den Faschismus heute allerdings vor allem als politischer Künstler, das literarische Werk des 1956 in Barcelona gestorbenen Gómez ist hingegen fast unbekannt (s. dazu Tjaden, 1996, 1998).

Formal bevorzugt Gómez, dessen Gedichte sich in die avantgardistischen Strömungen Spaniens einschreiben, strenge Formen wie Sonett und »romance«. Obwohl Gómez bereits früh zu schreiben begann, wandte er sich erst ab 1942 und vor allem während seiner Gefangenschaften (1945–1946, 1948–1954) verstärkt der Literatur zu und verfasste neben zwei Essays, zwei fragmentarisch gebliebenen historischen Romanen und dem autobiografischen Langgedicht »Erika« über 100 Gedichte, die erst 2006 unter dem Titel »Poemas de lucha y sueño« veröffentlicht wurden. Im Laufe seiner schriftstellerischen Tätigkeit wird die Auseinandersetzung mit seiner Roma-Identität zum zentralen Thema. Seinem politischen Engagement entsprechend weist ein Großteil seiner Gedichte einen kämpferisch-appellativen Impetus auf und kann zur engagierten Literatur im ästhetischen Kampf gegen Verfolgung und Diskriminierung gezählt werden.

Literatur

Gómez, Helios. 2006. Poemas de lucha y sueño. Barcelona: Associació Cultural Helios.

Carballés, Jesus Alonso (2009): »Helios Gómez et la révolution: de la peinture à la littérature«, in: Études tsiganes 36: 38–59.

Ausführlich zu Biografie und Werk

Tjaden, Ursula (1996): Helios Gómez Artista de Corbata Roja. Txalaparta, Tafalla.

Tjaden, Ursula (ed.) (1998): Helios Gómez. Valencia: Ivam Centre Julio González.

Homepage der Associació Cultural Helios Gómez: http://www.heliosgomez.org/index.htm [accessed 10 July 2018].