David Weiss (geboren am 28. August 1985 in Fulda, Deutschland) fotografiert, malt, zeichnet Comics, macht Holzschnitte, Siebdruck und Bronzeguss. Die Techniken mischen sich oft untereinander. Zum Bespiel werden Holzschnitte gedruckt und diese dann übermalt, besprüht und zu Kollagen verarbeitet.

Thematisch geht es um philosophische Betrachtungen aus den Bereichen der Naturwissenschaft, Gesellschaft und Literatur.

Für seine visuelle Darstellung nachhaltiger Weide- und Waldwirtschaft in der Mongolei wurde ihm ein Stipendium des Deutschen Instituts für Tropische und Subtropische Landwirtschaft verliehen. Mit seiner interdisziplinären Abschlussarbeit wollte Weiss untersuchen, wie visuelle Kommunikation die Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen an Analphabet_innen unterstützen kann. Seit 2006 sind seine Drucke in Ausstellungen in Hessen zu sehen, seit 2010 auch deutschlandweit und international. Weiss arbeitet in den Bereichen Malerei, Holzschnitt, Siebdruck und Radierung.

Seine realistischen Gemälde fertigt Weiss auf Basis eigener Fotografien. Er versucht dabei, die Atmosphäre des Alltäglichen gleichermaßen einzufangen wie jenes seltsam paradoxe Gefühl, das unsere ebenso leere und unsichere wie dann auch sehr vertraute Gegenwart kennzeichnet. In seinen abstrakten Gemälden hingegen steht die eigene Freiheit des Menschen und Künstlers Weiss auf dem Programm. Hier widmet er sich seiner inspiration und lässt auf der Leinwand Formen entstehen. Die verzauberten Orte, die er auf seinen monatelangen Studienreisen in der Mongolei oder in Madagaskar besucht hat, oder die seltsamen Fundstücke, die er von dort mitgebracht hat, fließen ebenso in seine Werke ein wie Dinge und Begenheiten aus seiner Heimatstadt Vogelsberg in Hessen. Weiss ist gleichermaßen lokal verwurzelt wie kosmopolitisch denkend. Er lebt im Hier und Jetzt, und doch ist seine Kunst geprägt von großem Bewusstsein für die Geschichte.

Mit seinen grafischen Werken schafft Weiss unter Verwendung naiver Comic-Motive aus alltäglichen Situationen ein satirisches Paralleluniversum: In seinen surrealen Zeichnungen und Lithografien begegnen wir geisterhaften Figuren, die sich aus der Vergangenheit oder dem Unbewussten erheben, zum Beispiel die Geister Madakaskars. Weiss’ Aufmerksamkeit gilt den Grenzen und dem Liminalen; das Periphere gewinnt im Sinne eines angewandten Interkulturalismus an Bedeutung.

»In meiner künstlerischen Arbeit«, sagt Weiss, »versuche ich, auf stilistisch unterschiedliche Art und Weise zu verarbeiten, was mich in meinem Leben interessiert oder was ich erfahren habe. Dabei kann es sich um abstrakte Arbeiten handeln, die Ausdruck meines Unterbewussten sind, aber auch um naive, comicartige Grafik, die Geschichten erzählt, oder um Gegenständliches.«

www.david-weiss.com

Ausstellungen

2014
Stopping Places IV – Kai Dikhas Gallery, Berlin
Kunstspaziergang – Kulturverein Landenhausen, Landenhausen
Schloss Eisenbach, Eisenbach
Double feature with Phillip Bölter and Davis Weiss – Marleen’s, Fulda
Galerie Petschelt and Rasch, Kassel

2015
Stopping Places V – Kai Dikhas Gallery, Berlin
Transmitting Trauma – Kai Dikhas Gallery, Berlin
Madagasyart – 59 Rivoli, Paris
Polar – Galerie Petschelt und Rasch, Kassel

2016
Provinz – Kai Dikhas Gallery, Berlin

Buchillustration

Steffen Wunder: »Through Dream and Time: The Story of Sophie and Mr. Zickel«. Autumnus Verlag Berlin, 2014

Quelle: Künstler; AKATHE TE BESHEN catalogue, Galerie Kai Dikhas, 2014; http://kaidikhas.com/de/artist/david_weiss/biography